Software, die jedes Unternehmen braucht

von Dr. Heike Zeriadtke, HZ WebDesign

Wortwolke auf einem Monitor zum Thema Software.

Jedes Unternehmen benötigt in der Regel

  • ein Officepaket.

  • einen Emailclient.

  • eine Bildbearbeitung.

Da kommt schnell einiges an Kosten und Aufwand grade auf kleine Unternehmen und Selbstständige zu, um immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Zumindest wenn Sie sich für die Klassiker auf dem Markt entscheiden.

Die ersten beiden werden vielfach durch die Microsoftprodukte (Microsoft-)Office 365 und Outlook abgedeckt. Für die Bildbearbeitung ist Photoshop der Platzhirsch.
Nachteil: Jede neue Version muss erneut bezahlt werden. Nach dem Kauf erhalten Sie für eine gewisse Zeit - meist ein Jahr - noch Updates, dann müssen neue Versionen erworben werden. Oder das Tool läuft nur noch im Abo-Modell mit jährlich wiederkehrenden Zahlungen.
Häufig werden auch noch spezielle branchenspezifische Tools benötigt, sodass sich die Kosten im Jahr schnell ziemlich hoch summieren. Läuft das Tool noch als Programmversion und nicht als Abo-Modell, dann wird oft gerade an diesen Updates gespart. Gerade bei Microsoft-Produkten kann dies zu einem großen Sicherheitsrisiko werden. Zum einen, weil sie tatsächlich viele Lücken aufweisen, zum anderen weil es sich aufgrund der Verbreitung einfach lohnt, hier gezielt Lücken auszunutzen.

Eine Alternative stellen Open-Source Programme und Tools da. Diese stehen meist kostenlos zur Verfügung und werden z.B. durch Spenden oder Crowdfunding finanziert. Daneben gibt es noch einen weiteren Vorteil: Eine große Programmiergemeinde sorgt dafür, dass auftretende Sicherheitslücken meist schnell beseitigt werden. Mit den offenen Quellcodes ist dies auch (für Fachleute) nachprüfbar.

Was sind die Alternativen zu oben genannten Programmen? Folgende Lösungen nutzen wir in unserem Büro seit Jahren ausschließlich:

  1. LibreOffice statt Office 365
    Ein Umstieg ist – außer der Umgewöhnung – meist kein Problem. Microsoft-Formate werden in der Regel problemlos im- und exportiert. Auch ein Export als PDF ist unkompliziert möglich. Spezielle Makros können natürlich mal Probleme machen. Da sollten Sie sich gezielt fragen, ob diese unbedingt benötigt werden oder ob es alternative Möglichkeiten in LibreOffice gibt.
    LibreOffice ist mit seiner Programmstruktur auf das reibungslose Funktionieren nicht auf Design fokussiert. Dies führt am Anfang zu einer kurzen Gewöhnungsphase, ist jedoch einsteigerfreundlich und benötigt weniger Ressourcen (z.B. Festplattenplatz).
    Über Updates werden Anwender*innen automatisch informiert.

  2. Thunderbird statt Outlook
    Früher hatte Outlook gegenüber Thunderbird den wichtigen Vorteil eines integrierten Kalenders und einer Aufgabenliste. Bei Thunderbird musste man dies erst mithilfe von Erweiterungen, sogenannten Add-ons, nachrüsten. Da konnte es schon mal Probleme geben, wenn das Kalender Add-on plötzlich nicht mehr mit der neusten Version des Hauptprogramms zusammengearbeitet hat. Aber das gehört der Vergangenheit an. Kalender und Aufgabenliste sind neben der Adressliste nun fester Bestandteil von Thunderbird. Außerdem lassen sich Mails in verschiedene Unterordner sortieren (auch automatisch mittels Filter), schnell mit Schlagwörtern markieren oder mittels Suchfunktion durchsuchen. Ein selbstlernender Spamfilter hält zudem das Postfach frei von Spam-Mails.
    Auch Thunderbird informiert automatisch über Updates.

  3. GIMP statt Photoshop
    In Zuge der verstärkten Nutzung von Social Media Kanälen zur Werbung und Unternehmensdarstellung wird eine Bildbearbeitung immer wichtiger. Vieles wird in diesem Bereich einfach mit Canva erstellt / zusammengestellt. Etwas individueller wird es jedoch, wenn man eine professionelle Bildbearbeitungssoftware verwendet. Zum Beispiel zum Bearbeiten von Bildern für die eigene Unternehmens-Website. Da denken viele an Photoshop, welches es jetzt nur noch im teuren Abo gibt (~ 30€ p.M.) gibt. Für die meisten Bildbearbeitungen reicht aber GIMP völlig aus, zumal es viele Bildformate kennt. Ein Nachteil: Im Web werden heute oft SVGs verwendet, die kann Gimp leider nur lesen / anzeigen aber nicht speichern / erstellen. Hier gibt es die Alternative Inkscape (ebenfalls OpenSource).

 

Ein weiterer Vorteil von Open Source Programmen ist die Unabhängigkeit von großen Techfirmen wie Microsoft oder Adobe. Diese Unabhängigkeit äußert sich auch darin, dass alle aufgeführten Tools auf dem PC für sämtliche Betriebssysteme zur Verfügung stehen. Egal ob Sie mit Windows, Linux oder Mac OS arbeiten. Im mobilen Bereich gibt es für LibreOffice einen Reader, der die Texte öffnen kann. Thunderbird für Android ist in Arbeit.

Die obige Liste ließe sich natürlich auch noch für PDF Bearbeitung, Videoschnitt, Audioschnitt, Videoplayer, ... beliebig fortsetzen. Für fast alles finden Sie quell-offene Tools. Das bedeutet jedoch nicht immer kostenfrei. Gerade im Businessbereich müssen auch diese Tools oft bezahlt werden. Die Kosten sind aber meist um einiges überschaubarer als die herkömmlichen Anwendungen der großen Firmen.

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